Ich war auf dem 70 jährigen Jubiläum unseres Sportvereins beim Grillen eingeteilt. Wir waren fünf aus der Basketballsparte und verantwortlich für das Versorgen von ca.150 Gäste mit Nackensteaks, Thüringer- und Schinkenwurst.
Was habe ich erlebt? Am Anfang war der Ansturm groß. Alle hatten riesen Hunger. Wir standen alle am Grill und halfen unseren Grillmeister aus. Danach startete der Verkauf. Jetzt übernahm einer von uns das Verkaufen der leckeren Würste und Steaks. Es zeichnete sich schnell eine neue Aufgabe ab, die des "Wurst bzw. Steak ins Brötchen" Aufgabe. Es wurde von uns in wenigen Sekunden eine neue Rolle geschaffen, die institutiv besetzt wurde. Es entstand eine Lieferkette. Zwei am Grill, ein Portionierer ein Verkäufer. Keiner von uns hat lange über Aufgabenteilung und Aufgabenbeschreibung nachgedacht. Die wartende hungrige Menschenmenge lies uns hierfür keine Zeit. Der Markt ist zu bedienen, sonst wandern alle ab zur Konkurrenz. Teilweise passtem die Bestellungswünsche nicht zur fertigen Grillware. Wir lernten in den ersten zwei Stunden die Anzahl der Würste und Steaks im Arbeitsprozess dem Bedarf anzupassen. Unser fünfter Sportsfreund agierte als Springer und half immer dort aus, wo es in der Lieferkette zum Bottleneck kam. Einmal fehlte neues Fleisch. Einmal war beim Verkauf zu helfen, oder beim Grillen.
Ich bekomme es jetzt in der kurzen Zeit nicht schön aufgeschrieben, aber die Kernbotschaft lautet, in der Freizeit ist selbst-organisiertes Arbeiten und Aushelfen im Bottleneck kein Problem, in der Firma schon. Was wahrscheinlich etwas mit den vorhandenen Systemgesetzen in einer Firma zu tun hat, die für uns durch die Einmaligkeit der Aktion nicht gegeben sind.
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